Bei der digitalen Transformation geht es um Veränderungen. Veränderungen, welche den Nutzer, sowie Prozesse, Werte und Normen im Fokus haben. Die Mindsets der Leute sowie Abteilungen und Daten werden prozessual und technisch miteinander verbunden. Die digitale Transformation versucht, Herausforderungen für Mitarbeitende und Kunden mit Einsatz von technologischen Mitteln zu lösen.

In Gesprächen mit Unternehmen erleben wir oft, dass zwar nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt wird, aber kein ganzheitlicher, strategischer Ansatz über alle Abteilungen vorhanden ist. Eine holistische Herangehensweise ist essenziell, um nachhaltige und langfristige Erfolge zu verbuchen. Dazu empfiehlt es sich, zusätzliche, externe, Ressourcen für das Transformations- und Change-Management an Bord zu holen. Interne Tunnelblicke gehören u. a. zu den grössten Herausforderungen der digitalen Transformation.

Wie vorgehen? Gibt es einen Standardprozess? Nein, jedes Unternehmen befindet sich an einem anderen Punkt und hat unterschiedliche strukturelle, organisatorische und politische Voraussetzungen.

Bei Brandsphere sehen wir die folgenden sieben Punkte als fähigen Kompass, um eine gute Basis für die digitale Transformation zu schaffen.

  1. Rollenverteilung Geschäftsleitung

    Von Anfang an klar definieren, wer welche Rolle innerhalb der Geschäftsleitung einnimmt. Es müssen nicht alle Mitglieder aktiv involviert sein, aber Vision und Roadmap müssen von der Geschäftsleitung getragen und ggb. den Mitarbeitenden unterstützt werden.

  2. Vision definieren

    Eine Vision für die digitale Transformation gibt das Ziel vor. Wo soll die Reise hingehen? Wo soll das Unternehmen in drei bis fünf Jahren stehen mit der digitalen Transformation? Welchen Mehrwert möchte man für Mitarbeitende und Kundschaft erreichen? Fragen, welche oft einiges an Diskussionsbedarf entwickeln, jedoch von entscheidender Wichtigkeit sind, um zu starten und darauf basierend eine Strategie und eine Roadmap zu entwickeln. Die Vision ist DER gemeinsame Nenner für alle relevanten Stakeholder.

  3. Strategie und Roadmap entwickeln

    Aus der Vision werden Strategie und Roadmap abgeleitet. Mit einer Analyse des Status quo, Strategieworkshops mit Beteiligten aus allen Geschäftsbereichen sowie Fachwissen und ein paar Annahmen wird eine Strategie für die digitale Welt entwickelt. Der Mensch (Mitarbeitende und Kundschaft) steht bei allen Überlegungen im Zentrum.

    Diskussionen über die Strategie werden formeller, wenn Unternehmen beginnen, ihren Weg zur Transformation aufzuzeigen. Mit der Roadmap, welche den ungefähren zeitlichen Ablauf der Strategie definiert, gelingt das i. d. R. am besten. Es ist ratsam, in kleinen, ersten Schritten zu planen. Erste, erfolgreiche Projekte werden als Konzeptnachweis genutzt, um die Stakeholder davon zu überzeugen, sich für die weiteren Veränderungen einzusetzen.

    Leading Change

  4. Kompetenz-Center aufbauen

    In den allermeisten Fällen wird es nicht ohne externe Hilfe gehen. Interim-Manager oder ein externer Sparringpartner können mit einer «unabhängigen» Sicht zielführende Strategien entwickeln sowie Change-Prozesse effizient initiieren und umsetzen. Nichtsdestotrotz braucht es ein internes Team aus verschiedenen Abteilungen. Kompetenzen müssen aufgebaut werden und brauchen Zuständigkeiten. Das zentrale Kompetenz-Center versorgt alle Ebenen des Unternehmens und hat abteilungsübergreifend die operative Hoheit über die Transformation. Ein Chief Digital Officer oder Head of Transformation führt das Kompetenz-Center mit Leadership, hat jederzeit das Big Picture und ist das Bindeglied zu allen Stakeholdern. 

  5. Human Transformation – Mitarbeitende digital fit machen

    Für eine optimale Employee Satisfaction und Customer Experience sollten die Mitarbeitenden digital fit sein, digitalisierte Abläufe verstehen sowie mit Tools und viel Neugier ein Bewusstsein für neue Technologien, Daten und Trends entwickeln. Das ist auch die Aufgabe einer Unternehmenskultur. Jedes Unternehmen, welches den Weg der Transformation geht, sollte sich automatisch zu einer lernenden Organisation entwickeln. Das beginnt im HR bzw. beim Recruiting. Je mehr Leute dieses Mindset mitbringen, desto besser können andere «mitgenommen» werden. 

  6. Unternehmenskultur anpassen und entwickeln

    Für die Bewältigung der Transformation (Veränderungsprozess) ist eine offene Unternehmens- und Fehlerkultur notwendig. Und dies nicht nur auf der individuellen, sondern auch auf der kollektiven Ebene, also im Gesamtunternehmen. Es geht um das WAS, WIE und WARUM (siehe Golden Circle, Simon Sinek) des Miteinanders. Offen für Neues sein, Kompetenzen stärken und Netzwerke (intern wie extern) ausbauen. Diese Phase wird einen Prozess von mehreren Jahren in Anspruch nehmen. Also lieber heute damit beginnen.

  7. Organisation anpassen

    Die digitale Transformation ist kein Endpunkt, sondern ein Prozess, der Sie von einer sich langsam entwickelnden, traditionellen Organisation zu einem agilen, digital orientierten Unternehmen führt. Transformation ist, wenn die Mitarbeitenden mit der Zeit und ihren digitalen Kompetenzen die Prozesse selbständig anpassen und laufend optimieren.
    Learnings, welche während des Transformationsprozesses gemacht werden, führen über die Jahre zwangsläufig zu einer neuen Organisationsstruktur im Unternehmen. Das muss vom Management getragen und gefördert werden.

Wenn Sie mehr über die Initiierung, das Vorantreiben oder die Optimierung einer Transformation erfahren möchten, freuen wir uns auf eine Kontaktaufnahme.